Offener Brief des CAV-Vorstandes an die CJD Studentenschaft
An die
CJD Studentenschaft
c/o Studentischer Ausschuss (StA)
per E-Mail
cc: Herrn Hartmut Hühnerbein, Herrn Andreas Schreib (CJD)
Bremen, 18.11.2013
Liebe Freunde,
die CJD Studentenschaft befindet sich in einer schwierigen Situation. Die Kommunikation zwischen Studentischem Ausschuss (StA) und CJD läuft seit einiger Zeit nicht konfliktfrei, bis hin zur zeitweisen Funkstille. Die Gesamtsituation mit der anhaltenden Diskussion um die zwei Ehemaligenvereine macht alles nicht einfacher.
Im Frühjahr verschärfte sich durch den Ausfall von BMBF-Fördergeldern die Lage drastisch. Die plötzlich fehlenden Finanzmittel konnte das CJD nicht ausgleichen. Zusätzliche Spenden und auch eine Aufstockung des Förderbetrages der CAV an die Studentenschaft reichten nicht aus, so dass das CJD am 20.06.2013 die endgültige Absage der Hirsauer Tage (HT) 2013 bekanntgab. Für die notwendige Vollversammlung (VV) der Studentenschaft wurden dem StA drei Terminvorschläge zur Auswahl gestellt.
Dass dieser Ausfall der HT für die CJD Studentenschaft dramatisch ist, steht nicht in Frage, gleichwohl aber der Umgang mit dieser Situation. Denn ausgehend von diesem Problem hat sich eine Entwicklung ergeben, die nicht nur das Verhältnis zwischen StA und CAV belastet. Unserer Einschätzung nach setzt der StA mit seinen Entscheidungen und seinem Vorgehen auch das Fortbestehen der gesamten CJD Studentenschaft aufs Spiel.
Und an diesem Punkt heißt es für uns als CAV – bei aller dem StA als gewähltem Gremium der CJD Studentenschaft selbstverständlich zugestandenen Autonomie – uns mit klaren Worten einzumischen und für eine Zukunft der CJD Studentenschaft einzusetzen.
Die wichtigsten Fakten:
1. Die endgültige Absage der HT 2013 führte zu einer Funkstille zwischen StA und CJD. Der Vorschlag des CJD bzgl. der drei Termine für eine Vollversammlung wurde vom StA noch nicht einmal beantwortet.
2. In Gesprächen zwischen StA und CAV haben wir mehrfach dringend empfohlen, keinen Weg ohne Abstimmung mit dem CJD zu suchen, sondern eine ebenfalls angedachte Erweiterung des vom CJD vorgeschlagenen VV-Tages zu einem zumindest kleinen HT-Ereignis anzustreben. Dieses hätte in Abstimmung mit dem CJD erfolgen können und wäre auch durch die CAV unterstützt worden.
3. Der StA ging einen anderen Weg und beschloss auf einer gemeinsamen Sitzung mit dem Christophorus Club (CC) die Durchführung von privaten HT.
4. Hierüber wurde das CJD lange nicht informiert.
5. Von einzelnen StA-Mitgliedern wurde darüber hinaus versucht, mit dem ursprünglich angedachten Tagungshaus in Rothenburg o. d. T. eine „Regelung“ bzgl. der Stornokosten zu treffen, die am CJD vorbei zu Lasten des CJD gegangen wäre. Das Tagungshaus hat dies selbstverständlich nicht mitgetragen und das CJD darüber umgehend informiert.
6. Eine vom CJD geforderte Aufklärung und Entschuldigung haben die Verantwortlichen im StA bisher weder schriftlich noch in einem Klärungsgespräch am 17. Oktober in Bad Kissingen abgeben.
7. Einzelne StA-Mitglieder (beide Namen im Original genannt, auf der Webseite auf Wunsch einer Betroffenen gelöscht) und weitere Studentenschaftler sowie CC-Mitglieder sind aufgrund unserer Kritik an der Art und Weise der Durchführung von privaten HT 2013 aus der CAV ausgetreten und begründen dies damit, dass die CAV gegen die Studentenschaft arbeiten und sie nicht mehr unterstützen würde.
8. Das CJD hat nach den Diskussionen der letzten Monate und den jüngsten Ereignissen in dem o. g. Gespräch in Bad Kissingen dem StA erklärt, dass es keine Zusammenarbeit seitens des CJD mit dem Christophorus Club geben wird.
9. Aufgrund der konfliktreichen Zusammenarbeit mit dem StA, dem Umgang mit der Absage der HT 2013 und dem nicht hinzunehmenden „Vorfall“ mit dem Tagungshaus Rothenburg hat das CJD dem StA darüber hinaus eindeutig erklärt, über die Zukunft bzw. das Fortbestehen der CJD Studentenschaft grundsätzlich nachzudenken. Ein Ergebnis wird spätestens auf dem Januarseminar 2014 bekannt gegeben.
10. Die jährliche finanzielle Förderung der CJD Studentenschaft durch die CAV bleibt auch in 2013 unverändert in der Höhe bestehen, wie sie auf der Beschlussfassenden Versammlung beschlossen wurde. Sie orientiert sich ausschließlich an der Haushaltslage der CAV. Lediglich der zusätzlich zum normalen Jahresförderbetrag zur Durchführung der HT 2013 aufzubringende Anteil in Höhe von 3.000 € kommt jetzt nicht mehr zum Tragen.
Wir können die unberechtigte Kritik – zumindest seitens einzelner StA-Mitglieder – in Richtung CAV nicht im Raum stehen lassen, da sie auch an andere Studentenschaftler weitergegeben wird, die weniger informiert sind und dies nicht richtig einordnen können. Wir wollen daher nochmals eindeutig klarstellen, dass die CAV sich in keiner Weise gegen die CJD Studentenschaft stellt oder gar gegen sie arbeitet. Im Gegenteil, wir fördern die CJD Studentenschaft weiterhin mit einem nicht unerheblichen Betrag, der dieses Jahr zur Durchführung der HT sogar aufgestockt werden sollte. Wir setzen uns in Gesprächen mit dem CJD immer für den Erhalt der CJD Studentenschaft ein. Wir haben den Kontakt zum StA intensiviert und sind in steigendem Maße auf Veranstaltungen der Studentenschaft dabei, beim Maiseminar 2013 sogar als Referent.
Wer diese klar positive und unterstützende Ausrichtung der CAV zur CJD Studentenschaft bezweifelt oder gar verneint, verdreht die Tatsachen. Inwieweit dies eventuell bewusst passiert und dahinter ein bestimmtes Ziel verfolgt wird, können und wollen wir hier gar nicht weiter beurteilen, eine weitere Verbreitung dieser falschen Sichtweise können wir allerdings nicht tatenlos hinnehmen. Wir hoffen, hiermit zur Klärung beitragen zu können, und stehen für alle Fragen jederzeit zur Verfügung.
Noch kritischer werden das geschilderte Vorgehen und die Entscheidungen des StA im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 dadurch, dass sie inzwischen die Existenz der Studentenschaft insgesamt bedrohen. Man wirft uns vor, wir bezögen in der verfahrenen Situation zwischen StA und CJD einseitig Stellung für das CJD. Dazu können wir nur nochmals unterstreichen, was wir auch in mehreren Gesprächen mit dem StA bereits betont haben: nämlich, dass ein Fortbestehen einer CJD Studentenschaft ohne Abstimmung und Einklang mit dem CJD nicht möglich ist. Wer auf kurzfristige positive Events wie die Durchführung einer privaten HT-Veranstaltung setzt und darüber das CJD noch nicht einmal informiert, denkt nicht nachhaltig und gefährdet, wenn Dinge wie der Rothenburg-Vorfall noch dazukommen, das Fortbestehen der Studentenschaft grundsätzlich. Alles auf eine Karte zu setzen, kann jeder Einzelne tun, wenn es nur um ihn selbst geht. Wenn es um die ganze Gemeinschaft der CJD Studentenschaft und deren Zukunft geht, ist verantwortungsvolleres Verhalten unabdingbar.
Die CAV versucht, im Sinne des Fortbestehens der CJD Studentenschaft einen Weg für eine gemeinsame Zukunft zu finden. Dazu sprechen wir mit dem StA und dem CJD. Auf unserer Vorstandssitzung am 9./10. November 2013 haben wir intensiv und offen mit den StA-Vertretern über die aktuelle Lage gesprochen und Wege für eine gemeinsame Zukunft gesucht. Dabei gab es durchaus positive Ergebnisse für eine stärkere Zusammenarbeit und Gemeinschaft von Studentenschaft und CAV bei der Öffentlichkeitsarbeit, der Unterstützung und Präsenz auf den jeweiligen Veranstaltungen, beim Aufbau und bei der Teilnahme an gemeinsamen Regionalgruppen im Norden und Süden und beim Wissensaustausch und der Weitergabe von Informationen sowie der Unterstützung der Studentenschaft in beruflicher Hinsicht durch CAV Mitglieder.
Seitens der CAV werden diese positiven Ansätze die Grundlage bilden für weitere Gespräche mit dem CJD mit dem Ziel eines Fortbestehens einer CJD Studentenschaft. Klar gesagt werden muss an dieser Stelle auch, dass dieses Ziel eine gemeinsame Zukunft von CJD, CJD Studentenschaft und der CAV als dem Ehemaligenverein der CJD Studentenschaft darstellt.
Der StA muss kurzfristig entscheiden, inwieweit der gesamte StA in seiner Verantwortung für die gesamte Studentenschaft diesen Weg mitgehen will, oder einen eigenen Weg ohne CJD und ohne CAV anstrebt und damit das Ende der CJD Studentenschaft riskiert.
Entscheiden wird über die Zukunft der CJD Studentenschaft nicht diese selbst bzw. der StA und auch nicht die CAV. Entscheiden wird das CJD.
Wir von der CAV arbeiten intensiv mit allen Beteiligten an einem Weg für ein Fortbestehen der CJD Studentenschaft und an ihrer gemeinsamen Zukunft zusammen mit dem CJD und der CAV. Wir rufen jeden und jede Einzelne(n) dazu auf, daran mitzuwirken und diesen Weg mitzugestalten.
Für den CAV-Vorstand
Roland Klimas
Vorsitzender der
CAV – Freundeskreis der CJD Studentenschaft e.V.